© 50er Jahre Museum
01.02.2024
Das 50er-Jahre-Museum in der malerischen Altstadt Büdingens ist das größte seiner Art in Deutschland. Die „Sammlung Else & Walter Arbeiter“ wurde von dem Ehepaar in vier Jahrzehnten zusammengetragen und umfasst über 200.000 Exponate. Davon sind ca. 10 % im Museum ausgestellt.
Das Museum wird vom gemeinnützigen Verein „50er- Jahre-Museum e.V.“ seit 1999 selbstfinanziert betrieben. Sobald man das Museum betritt, macht man einen Zeitsprung in die aufregenden Jahre der 50er: Ein tolles Erlebnis für die ganze Familie. Wir sprechen mit dem 1. Vorsitzenden Bernd Petri.
Was macht die Faszination der 1950er Jahre auch heute noch aus?
Die 50er waren eine Zeit des Aufbruchs in Deutschland. Mit ihnen verbinden sich automatisch Impressionen von Wirtschaftswunder, Rock ’n’ Roll, Petticoat und Aufbruch ins kleine private Glück. Die Probleme der unmittelbaren Nachkriegsphase wurden in der Ära Erhard und Adenauer (1949-1963) mit tatkräftiger Unterstützung der USA bewältigt.
Herausragend war auch das Aufeinanderprallen von provinziell-spießiger Bürgerlichkeit und aufmüpfiger Jugendkultur mit den bunten Farben und Kleidern sowie der mitreißenden Musik.
Wie kamen Sie dazu, das Museum zu gründen?
Das Museum wurde vom Ehepaar Else und Walter Arbeiter im Jahre 1999 gegründet, um eine Heimat für die stetig wachsende Privat-Sammlung zu finden und diese auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Museum wurde komplett in Eigenhilfe der Gründungsmitglieder im alten historischen Bau in der Altstadt errichtet. Es befindet sich in der ehemaligen „Herberge zum Schwan“, einem spätgotischen Bau, der um 1490 als städtischer Gasthof in der Altstadt erbaut wurde. Es ist eines von fünf Museen in der Stadt.
Was kann man bei Ihnen entdecken?
Im Museum haben wir komplette Wohnräume ausgestellt. Diese sind mit allen Details ausgestattet. In besonders ausgewiesenen Bereichen dürfen Schränke geöffnet und Exponate angefasst werden. Besondere Highlights im Altbaubereich sind: der Motorroller von Cornelia Froboess, Jukebox und „Bimbo-Box“ sowie Informationstafeln über die 50er Jahre. In weiteren Räumen folgen das Wohnzimmer „Beengtes Wohnen“, das Jugendzimmer von Conny Froboess und die 50er-Jahre- Küche sowie der voll ausgestattete Tante Emma-Laden. Im Neubautrakt wurde das Konzept einer Einkaufsstraße umgesetzt, beginnend mit dem Zeitungskiosk, Foto- und Uhrengeschäft, dem Elektroladen „Alles für die Hausfrau“ sowie ein voll ausgestatteter Friseurladen. Die große Milchbar lädt zum Verweilen ein und die Eventbühne wird für Sonderausstellungen und Konzerte genutzt.
Was macht das Museum auch für Kinder so interessant?
Zum einen sind es die kleinen alltäglichen Dinge wie zum Beispiel die Maggie-Flasche, der Käse-Igel, Kofferradios oder das Spirituosen-Depot in der Weltkugel. Aber auch die Jukebox wird begeistert beobachtet, wenn eine neue Platte mit der ausgeklügelten Mechanik automatisch aufgelegt wird. Sehr beliebt ist ein leckerer Milch-Mix an der Milchbar.
Sie stellen auch Erinnerungsstücke von Stars wie Conni Froboess aus. Wie kam es dazu?
Familie Arbeiter nahm bereits kurz nach der Museumsgründung Kontakt zu Cornelia Froboess auf. Sie ist seit 2000 Ehrenmitglied des Vereins und hat viele Gegenstände wie ihren Motorroller, das Jugendzimmer, Schlafzimmer und das rote Kleid, das sie zum Grandprix- Auftritt trug als Dauerleihgaben zur Verfügung gestellt.
Wie hat das Hochwasser das Museum getroffen?
Das Hochwasser in der Nacht zum 29. Januar 2021 überflutete auch den Neubautrakt des Museums. Da der Altbaubereich ca. 1,5 Meter höher liegt als die Straße, wurde er gerade so verschont. Fast alle Exponate sowie alle Einbauten, wie z.B. alle Vitrinen, die Milchbar, das Kino, die Bühne, Cocktailstühle und Nierentische wurden komplett zerstört, konnten nicht mehr gerettet werden und sind für immer verloren. Der Zeitungskiosk, der Friseurbereich und einige Exponate konnten gerettet und restauriert werden.
Der komplette Neubau musste bis auf die nackten Wände und Sandsteinboden ausgeräumt und kernsaniert werden. Es dauerte ein Vierteljahr, bis der leere Rohbau ausgetrocknet war. Dann wurde die neue Fußbodenheizung eingebaut und die Wände neu verkleidet. Erst im Oktober 2021 konnte der Wiederaufbau beginnen. Neben den Arbeiten der Handwerksfirmen haben unsere Vereinsmitglieder etwa 1.500 Arbeitsstunden aufgewendet. Bis zum Frühjahr 2022 war der Wiederaufbau nahezu abgeschlossen.
• für die ganze Familie
• für drinnen
• Öffnungszeiten: Februar bis Dezember Fr+Sa 14-17 Uhr / So- und Feiertage 13-17 Uhr
• 63654 Büdingen, Auf dem Damm 3, Tel. 06042-950049 (während Öffnungszeiten) oder 06042-7082 für Anmeldungen von Reisegruppen oder Fragen an den Vorstand.
www.50er-jahre-museum.de
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