Schultüte

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10 Tipps für die Vorbereitung auf den Schulstart

26.03.2021

Ich möchte Ihnen im Folgenden meine zehn Lieblings-Lerngelegenheiten und Entwicklungs-Tipps vorstellen. Vielleicht ist für Sie der ein oder andere Punkt selbstverständlich. Vielleicht ist etwas Neues dabei, dem Sie gerne nachgehen würden. Es gibt unendlich viele Situationen, in denen Kinder wichtige Kompetenzen für die Schulzeit entwickeln. Sie, als Eltern, wissen am besten, was in Ihrem Alltag möglich ist.

1. Spielen Sie gemeinsam (Gesellschafts-)Spiele
Ihr Kind lernt ein Spiel durchzuhalten und bis zum Ende zu spielen. Es übt Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz ein, denn man kann ja nicht immer gewinnen… und sollte es auch nicht 😉
Bei Würfelspielen, wie Mensch-ärger-dich-nicht, muss man mit beim Zählen und bei der Mengenerfassung. Puzzles und Memoryspiele fördern die Wahrnehmung und Merkfähigkeit des Gesehenen.

2. Lesen Sie Bücher vor und bieten Sie Hörgeschichten statt Fernseher und Monitor an
Ihr Kind lernt beim Zuhören, sich auf gehörte Informationen zu konzentrieren und akustische Anweisungen zu verstehen. Lassen Sie Ihr Kind, wenn Sie vorlesen, „mit den Augen mitlesen“ indem es Ihrem Finger folgt. Es gibt sogar Bücher, in denen einzelne Wörter durch Bilder ersetzt sind, die ihr Kind beim Lesen selbst benennen kann. So kann es fast richtig „mitlesen“ ohne selbst lesen können zu müssen.

3. Singen und klatschen Sie gemeinsam
Rhythmusspiele und Klatschreime bauen das Sprachgefühl auf einzigartige Art und Weise auf. Sie helfen Kindern Sprache unbewusst zu segmentieren. Unsere traditionellen Kinderlieder werden oft unterschätzt. Sie machen nicht nur Spaß sondern haben großen sprachpädagogischen Wert.

4. Reden Sie und Ihr Kind viel miteinander
Nichts hilft besser etwas zu lernen, als es zu tun! Wer viel (Richtiges) hört und spricht, lernt schnell dazu. Reden Sie aber möglichst in Ihrer Muttersprache mit dem Kind. Die Angst, dass es in der Schule Nachteile hat, weil Sie in der Familie eine andere Sprache sprechen, ist unbegründet. Selbst wenn dies nicht Deutsch ist, ist eine korrekte Herkunftssprache eine bessere Basis für „Deutsch als Zweitsprache“, als wenn keine Sprache richtig beherrscht wird. Ihr Kind wird später von seiner Erstsprache sehr profitieren, auch wenn es etwas länger brauchen sollte, um die deutsche Grammatik fehlerfrei zu beherrschen.

5. Motivieren Sie Ihr Kind zu spielen, zu toben, sich zu bewegen und Sport zu treiben
Kinder lernen über Selbstwahrnehmung, über eigenes Tun und Empfinden. Eine gute Körperwahrnehmung hilft Ihrem Kind sich und seine Bedürfnisse zu spüren, sich abgrenzen zu können und ein gesundes Selbstbild aufzubauen.

6. Kneten, Basten, Fädeln, Matschen – alles ist gut, um die Feinmotorik zu schulen
Kinder, die viel mit ihren Händen getan haben, weisen weniger Probleme im Umgang mit Stiften auf. Es muss nicht unbedingt Malen sein, wenn Ihr Kind das nicht gerne macht. Es muss auch nicht unbedingt „schön“ sein, was Ihr Kind tut. Hauptsache es tut es und dabei übt es immer auch unbewusst Feinmotorik.

7. Unterstützen Sie Ihr Kind möglichst viel selbst zu tun
Helfen Sie geduldig, aber nehmen Sie Ihrem Kind möglichst keine Aufgaben ab, weil es Ihnen zum Beispiel nicht schnell genug geht. Es ist nachhaltiger, etwas langsam, vielleicht nicht perfekt, aber selbst getan zu haben, anstatt etwas abgenommen zu bekommen. Übung kommt durchs Tun und egal ob Schuhe binden, Naseputzen oder sich anziehen, das sollte ihr Kind eigenverantwortlich im Schulalltag meistern können.

8. Üben Sie mit Ihrem Kind ein, ein Schulkind zu sein
Tasche packen, Schulweg gehen, abwarten, aufräumen und vieles mehr sind Übungen, die Sie mit Blick auf die Schulzeit schon einüben können. Je mehr Ihr Kind alleine meistern kann, desto sicherer wird es sich als Schulkind fühlen.

9. Vertrauen Sie Ihrem Kind
Ihr Kind wird nun bald ein Schulkind sein! Es schafft das! Wir alle haben das geschafft! Oft haben eher die Eltern ein Problem damit, „ihr Nesthäkchen“ in die Selbstständigkeit zu entlassen. Kinder selbst haben meist keine Bedenken, wenn sie das Zutrauen ihrer Familie spüren. Je mehr Sie Ihrem Kind zutrauen, desto besser wird es über sich denken!

10. Seien Sie stolz
Schauen Sie, was Ihr Kind alles kann! Vieles hat es sich selbst beigebracht… zum Beispiel Laufen oder Sprechen… natürlich mit Ihrer Unterstützung und durch Ihr Beispiel… aber das Lernen beginnt nicht erst in der Schule … und es wird auch nicht dort enden!

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Corinna Heller

Autorin:
Corinna Heller ist Grundschulrektorin und Mutter eines 13-jährigen Sohnes

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