Kind hinter Geldmünzen auf Tisch

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Baukindergeld – Fördermittel für das Eigenheim

28.11.2018

Endlich haben sich die Spitzen der großen Koalition zum Baukindergeld geeinigt. Die Förderung nützt vor allem Normalverdiener-Familien mit wenig Eigenkapital.

Familien mit einem oder mehreren Kindern dürfen sich über ein neues Förderprogramm für den Kauf oder Bau eines Eigenheims freuen. Das Baukindergeld wird es für den erstmaligen Kauf von Wohneigentum bzw. den Neubau geben. Pro Kind werden 1.200 Euro pro Jahr für einen Zeitraum von 10 Jahren gezahlt. Die Möglichkeit, das Baukindergeld zu beantragen, ist auf 2 Jahre begrenzt und gilt rückwirkend ab 1. Januar 2018.

Voraussetzungen für den Erhalt des Baukindergeldes ist ein zu versteuerndes Haushaltseinkommen von maximal 90.000 Euro für eine Familie mit einem Kind. Pro weiterem Kind erhöht sich diese Einkommensgrenze um jeweils 15.000 Euro. Das Antragsverfahren für das Baukindergeld soll über die KfW-Bank laufen. Die Beantragung soll ab Frühjahr 2019 online möglich sein.

Besonders Normalverdiener-Familien, die wenig oder kein Eigenkapital haben, werden vom Baukindergeld profitieren und mit diesen zusätzlichen Mitteln einen Teil der Kosten für den Bau eines Eigenheims decken können, zum Beispiel Nebenkosten wie die Grunderwerbsteuer oder Möbel und Außenanlage.

Viele junge Familien haben zwar ein regelmäßiges Einkommen und sichere Arbeitsverhältnisse, oft jedoch nicht die Möglichkeit Geld zur Seite zu legen. Die niedrigen Zinsen erschweren zudem die Eigenkapital-Bildung. Doch unter bestimmten Voraussetzungen ist der Bau und die solide Finanzierung eines Eigenheims auch ohne bzw. mit wenig Eigenkapital möglich.

Mit dem Baukindergeld können Familien fehlende Rücklagen ausgleichen und so schneller den Schritt ins Eigenheim wagen. Und das ist auch nötig; aufgrund des kurzen Förderzeitraumes herrscht etwas Zeitdruck. Schließlich muss zur Erfüllung der Förderbedingungen für das Baukindergeld eine Baugenehmigung oder ein Kaufvertrag vorliegen – das kann seine Zeit dauern. Wer sich die Vorteile sichern will, sollte seine Entscheidung für ein Eigenheim also nicht mehr lange hinauszögern.

Es ist erfreulich, dass die Politik erkannt hat, dass Familien Unterstützung auf dem Weg ins Eigenheim brauchen und vor allem verdienen. Das Baukindergeld ist meiner Meinung nach ein erster Schritt. Um die Eigentumsquote in Deutschland nachhaltig zu verbessern, sind aber weitere Maßnahmen notwendig. Zum einen schließt das Baukindergeld Paare ohne Kinder oder auch Familien mit Kindern über 18 Jahre aus. Doch auch für diese Gruppen ist der Erwerb von Wohneigentum, nicht nur im Hinblick auf die Altersvorsorge, attraktiv. Zum anderen sorgt der kurze Förderzeitraum auch dafür, dass nur ein Teil von Familien auf dem Weg ins Eigenheim unterstützt wird. Was nach 2020 kommt, bleibt ungewiss.

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Daniel Reitz

Autor:
Daniel Reitz ist aus Linden, verheiratet, hat zwei Kinder und ist Eigenheim- und Finanzierungsberater sowie Hausverkäufer (IHK gepr.)

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