Fairtrade Fußbälle
Fairness und Fußball einmal anders

29.05.2019

Der Sommer ist da und lockt Groß und Klein ins Grüne – da darf ein Ball zum Kicken nicht fehlen. Und klar, gefoult wird nicht, das verdirbt doch allen den Spaß. Das gibt die rote Karte! Fairness muss sein.

Fragt sich nur: Wo kommen denn die Bälle eigentlich her, mit denen wir so viel Spaß haben? Unvorstellbar, aber 2,5 Millionen Bälle und mehr jeden Monat werden in der Region Sialkot in Pakistan hergestellt, zu einer Weltmeisterschaft steigt die Zahl stark an. Viele davon sind handgefertigt!

Meistens werden die Näherinnen und Näher aber nicht pro Stunde, sondern pro Ball bezahlt. Um von dem so verdienten Geld leben zu können, arbeiten die Menschen oft mehr als 12 Stunden am Tag, und es ist nicht unüblich, dass die Kinder mithelfen müssen, das Familieneinkommen zu verbessern. „Fair play“ sieht anders aus…

Zwar gibt es internationale Vereinbarungen, ausbeuterische Kinderarbeit in der Ballindustrie abzuschaffen. Solange aber die gezahlten Löhne so niedrig sind, wird sich daran wenig ändern. Denn erst, wenn die Erwachsenen genug verdienen, müssen die Kinder nicht mehr mitarbeiten und können stattdessen zur Schule gehen.

Gegen dieses Missstände gehen viele Menschen an, indem sie sich für den Fairen Handel stark machen: Sie arbeiten ehrenamtlich in den Weltläden, die es auch in unserer Region in Gießen, Solms, Grünberg, Asslar und Wetzlar gibt. Sie gehen als Kundinnen und Kunden bewusst einkaufen. Sie entscheiden sich als Verantwortliche in Schulen, Vereinen und Kommunen für fair gehandelte Bälle. Denn die sind schon lange kein Nischenprodukt mehr. Fußbälle nach FIFA-Normen hergestellt, auch Handbälle und Volleybälle gibt es fair gesiegelt.

Also, worauf warten wir noch? Der Sommer ist da – raus ins FAIRgnügen mit einem fairen Ball! 

Katrin Schlechtriemen

Autorin:
Katrin Schlechtriemen ist freie Korrektorin und seit vielen Jahren aktiv für den Fairen Handel. Sie wohnt in Gießen und hat eine Tochter.
https://weltladen-giessen.de/

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