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29.01.2020
Die meisten Babys hören gut. Bis zu drei von 1000 Neugeborenen leiden unter einer Hörstörung. Die meisten dieser Kinder können etwas schwerer hören, sind aber nicht gehörlos.¹
Auch wenn das Gehör routinemäßig kurz nach der Geburt beim sogenannten Neugeborenen-Hörscreening überprüft wird, bleiben Hörschäden hin und wieder unerkannt oder treten erst später auf. Die Ursachen für Schwerhörigkeit bei Kindern sind vielfältig: vererbt, zum Beispiel in Kombination mit anderen Gendefekten wie dem Down-Syndrom, im Mutterleib oder bei der Geburt erworbene Hörschäden. Auch als Folge von Mittelohr- oder Rachenmandelentzündungen treten Hörminderungen auf. Im Jugendalter kommt es verstärkt zu Lärmschwerhörigkeiten durch zu laute Musik aus Kopfhörern oder auf Konzerten.
Reagieren Babys nicht auf Umgebungsgeräusche oder auf die Stimme der Mutter, kann es sinnvoll sein, das Gehör testen zu lassen. Ansprechpartner ist hier der Kinderarzt oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Besonders im ersten Lebensjahr ist das Erkennen von Hörstörungen enorm wichtig. Im ersten Lebensjahr entstehen im Gehirn des Kindes viele neuronale Vernetzungen. Deren Bildung ist Voraussetzung für eine normale Sprachentwicklung des Kindes. Unbemerkt spiegelt sich die Schwerhörigkeit im Schulalter oft durch Sprachstörungen, Lernprobleme oder bei der sozialen Entwicklung wider.
Pädakustiker
Für all diejenigen, bei denen die Ursache der Schwerhörigkeit nicht medikamtös oder operativ behandelt werden kann, gibt es die Hörakustiker für Kinder – die Pädakustiker. Das sind ausgebildetete Hörakustiker mit einer Zusatzausbildung. Sie führen Hörtests und Hörgeräteanpassungen bei Kleinstkindern bis hin zu jungen Erwachsenen durch.
Bei Kleinstkindern beobachten sie genau die Reaktionen und Reflexe auf Geräusche und Töne. Im Kindergartenalter werden die Kinder spielerisch an die Hörtests herangeführt. So sollen sie beispielsweise ihr Spielzeugauto losfahren lassen, sobald sie einen Ton aus einem Lautsprecher hören.
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen
Kinder haben nicht immer Lust mitzuarbeiten, und ihre Konzentrationsspanne ist begrenzt. Deshalb muss beurteilt werden, ob das Kind nicht reagiert, weil es den Ton wirklich nicht gehört hat oder ob es einfach abgelenkt von seiner Umgebung ist. Bei der Hörgeräteanpassung wählen Pädakustiker gemeinsam nach den individuellen Bedürfnissen mit den Eltern und dem Kind Hörsysteme aus. Das kann ein pinkes Hörsystem mit Einhorn-Aufkleber für ein Kindergartenkind sein oder ein fast unsichtbares Hörsystem mit Smartphone-Anbindung bei einem Jugendlichen. Die Hörsystem-Einstellung wird nach den Beobachtungen von Eltern, Ärzten, Lehrern, Förderstellen und Sprachtherapeuten fortwährend kontrolliert.
Darüber hinaus sind sie der erste Ansprechpartner bei Themen der Handhabung und Pflege der Hörsysteme.
¹ https://www.gesundheitsinformation.de/hoertests-bei-neugeborenen.2609.de.html?part=frueherkennung-h6
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Jacqueline Walther ist verheiratet, Hörakustik-Meisterin und angehende Pädakustikerin
https://optik-akustik-heinemann.de/
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