Man sieht eine Person im ruderboot

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„Hauptsache, du machst was!“

08.07.2024

„Egal, was du machst. Hauptsache du machst was!“ Das hat ein älterer Senior mal zu mir im Fitnessstudio gesagt. Damals, als ich noch keine Kinder und keinen intensiven Job aber Zeit für Dinge wie Fitnessstudios hatte.

Vermutlich habe ich nur freundlich gelächelt, irgendetwas Banales zurückgemurmelt und weiter meine Übungen gemacht. Trotzdem ist mir die Bemerkung im Hinterkopf hängen geblieben. Und jetzt, Jahre später, zwischen Wäschebergen, Terminen im Kalender, Kinder zum Basketball oder Fußball fahren und mehr schlecht als recht aufgeräumten Zimmern ploppt dieser Satz auf. Egal, was du machst. Hauptsache du machst was. Ohne es zu wissen, hat mir ein Fremder etwas gesagt, das mich bis heute motiviert. Und tatsächlich – manchmal mache ich dann wirklich auch was. Etwas, das ich ausschließlich für mich mache. Das mir gut tut. Nicht viel. Nicht besonders lang. Selten so verausgabend wie im Leben vor den Kindern. Aber genug, um zufrieden zu sein.

Das will ich auch meinen eigenen Kindern vorleben: Egal, was ihr macht. Hauptsache ihr macht was. Etwas, das euch guttut. So ähnlich wusste das auch schon Jesus. Allerdings war das für ihn nicht unbedingt Sport und Bewegung. Damals liefen die Leute so oder so den ganzen Tag von A nach B und hatten genug Bewegung. Aber auch für ihn galt: Ab und zu brauche ich eine Auszeit. Eine Sache nur für mich. Einen halben Tag auf einen Berg zurückziehen und fasten. Oder auf einem See rudern und dabei beten.

Diese Zeiten brauchen wir Menschen, um Kraft und Energie für den Alltag zu haben. Wir brauchen sie auch, um unseren inneren Kompass und unsere eigenen Bedürfnisse in den Blick zu nehmen. Schließlich sind wir nicht nur funktionierende Eltern im Hamsterrad. Wir brauchen Zeit für uns selbst. Ziele auch jenseits von Beruf und Familie. Momente, die der eigenen Seele guttun.

Mir hilft dabei Bewegung. Ich brauche Sport um ein erfülltes Leben zu leben. Meistens zumindest. Aber ganz ehrlich: Es gibt auch Phasen, da ist das einfach nicht drin. Zum Beispiel als die Kinder noch in den ersten Monaten ihres Lebens waren und mein Leben Kopf stand. Da musste ich nicht mal an Sport denken. Keine Chance. Und dann war es nicht Bewegung die ich brauchte. Sondern vier Minuten nur für mich. Mit einem Kaffee vor der Haustür. Egal was du machst. Hauptsache du machst was.

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Adrian Schleifenbaum

Autor:
Adrian Schleifenbaum ist Pfarrer in Gießen. Dort ist er für eine evangelische Kita und actionreiche Familiengottesdienste zuständig.
In seiner Freizeit hebt er gerne (zugegeben: leichte) Gewichte.
www.evangelisch-giessen-mitte.de

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