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31.05.2017
Der Traum vom Eigenheim steht bei den Deutschen an erster Stelle. Und viele Gründe sprechen für das Eigenheim: Der Hausherr kann unabhängig vom Vermieter agieren und baut eigenes Vermögen auf. Das Geld ist im eigenen Haus krisensicher angelegt.
Wäre da nicht diese verflixt hohe Investition. Florian Haas von der Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e.V. räumt ein: „Sich für die eigenen vier Wände in sechsstelliger Höhe zu verschulden ist eine nachvollziehbare psychologische Hemmschwelle. Doch gerade bei den aktuell extrem günstigen Konditionen kostet das Eigenheim auf lange Sicht betrachtet meist weniger als das, was Mieter jahrelang auf das Konto ihres Vermieters einzahlen.“
Wer heute eine Kaltmiete von 600 Euro monatlich zahlt, wird bei einer angenommenen jährlichen Mietsteigerung von 1,2 Prozent in 30 Jahren rund 258.000 Euro an Miete gezahlt haben.
Bei einer Monatsmiete von heute 1.000 Euro wären es sogar etwa 430.000 Euro. Für diese Summen kann man fast überall in Deutschland hochwertige Immobilien erwerben oder bauen.
Wer 800 Euro Miete im Monat zahlt, könnte damit bei einem Zins von 1,5 Prozent und einer Tilgung von 2,0 Prozent einen Kredit von rund 274.000 Euro finanzieren – und das sogar ohne Eigenkapital.
„Die monatliche Belastung für Zins- und Tilgungsraten sind in den ersten Jahren zwar oft höher als die Miete“, weiß Verbraucherschützer Haas. Nach einigen Jahren sind die finanziellen Vorteile dagegen immens: Im Alter haben die Häuslebauer geringere Kosten fürs Wohnen als der Mieter. Und nach Vergleichsstudien haben sie mit etwa 60 Jahren neben ihrem Immobilienvermögen im Durchschnitt noch deutlich mehr auf ihrem Konto als Mieter, die genau so viel verdienten wie sie selbst.
Das hat folgenden Hintergrund: Eigenheimbesitzer haben meist eine sehr viel höhere Spardisziplin als Mieter. Nach der Auflösung des Kredits steht plötzlich jeden Monat eine beträchtliche Geldsumme zusätzlich zur Verfügung. Von diesem Geld geben sie aber aller Erfahrung nach nur einen Teil aus, den anderen sparen sie.
Schließlich spricht neben den günstigen Bauzinsen auch der derzeitige Mangel an attraktiven Anlagealternativen für die Investition in „Betongold“. Die Zinsen auf Sparguthaben und Tagesgeldern liegen im Augenblick oft deutlich unter 1,0 Prozent. Zinsen in dieser Höhe gleichen die Inflation bei weitem nicht aus.
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Autor:
Daniel Reitz ist aus Linden, verheiratet, hat zwei Kinder und ist Eigenheim- und Finanzierungsberater sowie Hausverkäufer (IHK gepr.)
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