Man sieht Kinder beim Judo Training

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Judo für Kinder: warum?

08.07.2024

Kinder lernen im Rahmen des Judo Verhaltensregeln und -muster, die heute in unserer Gesellschaft von jedem gefordert aber leider kaum noch vermittelt werden.

Judo hat viel mit Disziplin und Respekt zu tun! So erwartet der Lehrer völlig selbstverständlich den Respekt seines Schülers. Auch wird vorausgesetzt, dass die Schüler diszipliniert auf der Matte und in deren Umfeld agieren. Wird dieser Erwartung nicht entsprochen, ergreift der Lehrer entsprechende Maßnahmen, angefangen bei verschärftem Gymnastik-Training bis hin zu einer temporären „Verbannung“ von der Matte auf die Zuschauerbank.

Auch wird der Schüler durch Gürtelprüfungen und Leistungsüberprüfungen permanent dazu angehalten dem Unterricht konzentriert zu folgen und nicht zu stören. Der nächste Gürtel ist kein Geschenk oder etwa eine Belohnung – vielmehr soll der Schüler ein Gefühl für seine eigene Leistungs- und Lernfähigkeit bekommen.

Durch die verstärkte Disziplinierung der Kinder und Jugendlichen wird angenommen dass Judo ein „Heilmittel“ für AD(H)Sist. Judo hilft Kindern und Jugendlichen im Umgang mit wichtigen und allgegenwärtigen Regeln, Werten und Attributen. Judo kann und darf nicht die Eltern und Lehrer der Kinder ersetzen, sondern wird immer einen komplementären Stellenwert einnehmen. Die meisten Kinder die ich kennenlernen durfte, haben oder sind dabei ihren Weg zu machen – sei es in Schule, Studium oder Beruf.

Im Rahmen des Trainings jedoch muss jedes Kind zeigen was es kann, und lernen kontrolliert mit Sieg und Niederlage umzugehen. Hierbei wird unter Kontrolle der Lehrer auf die Einhaltung von Regeln geachtet, die es nicht zulassen, dass der Unterlegene mental fertiggemacht wird.

Es ist wichtig, dass der Unterlegene lernt mit Misserfolg, mentalem und physischem Schmerz umzugehen und trotz allem die Selbstachtung und den Mut nicht zu verlieren. Der Sieger muss lernen, dem Unterlegenen Achtung und Respekt zu zollen, seine Gefühle zu beherrschen und zukünftig sein Wissen zu teilen.

Hieraus entstehen letzten Endes verschiedenen Dinge: Freundschaft, Verantwortung, Achtung und Respekt, Wahrnehmung für sich selbst und andere, Beherrschung und Disziplin.

Fazit: Kinder und Jugendliche sollten Judo ausprobieren, von ihren Eltern zum Durchhalten angehalten werden und Spaß haben. Eltern sollten nicht erschrecken, wenn Judo-Lehrer ein Kind auch einmal „bestrafen“ um ihm seine Verfehlung vorzuhalten, oder wenn ihr Kind nach oder während eines Trainings „Schmerzen“ hat.

Ganz wichtig: Eltern sollten selbst ausprobieren, was ihre Sprösslinge da machen – es ist nie zu spät!

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Werner Hobmaier

Autor:
Werner Hobmaier, Fachlehrer für asiatische Kampfkünste und Vater von zwei Kindern, die jahrelang selbst erfolgreich Judo betrieben haben.
selbstverteidigungzentrum-hobmaier.de

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