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31.07.2018
Wenn Zähne und Kiefer nicht so wachsen, wie sie sollen, liegt das häufig am gestörten Zusammenspiel von Mund- und Gesichtsmuskeln. Das lässt sich bei Kindern ab 5 Jahren sehr gut behandeln: Beginnende Fehlstellungen können ohne größeren Aufwand korrigiert werden oder sie entstehen gar nicht erst. Dann sind Brackets im Teenageralter oft überflüssig.
Die Mund- und Gesichtsmuskeln haben großen Einfluss auf das Wachstum von Zähnen und Kiefer. Doch nicht bei jedem Kind funktionieren sie optimal: Ist zum Beispiel die Zunge ständig in der falschen Position, kann sich die Lage von Unterkiefer, Frontzähnen und Kiefergelenken verschieben.
Auch ständiges Atmen durch den Mund, falsches Schlucken oder Daumenlutschen können zu Fehlstellungen führen: die Zahnreihen schließen nicht, die Zähne stehen zu eng, der Unterkiefer liegt zurück. Nicht zuletzt fehlt es Kindern, die Probleme mit der Mundmuskulatur haben, oft an Körperspannung – das kann zu falscher Atmung und in der Folge zu Antriebslosigkeit führen.
Doch zum Glück lassen sich durch eine kieferorthopädische Frühbehandlung die Muskelfunktionen verbessern und ungünstige Angewohnheiten „abtrainieren“. Das geschieht am besten in Abstimmung mit anderen Spezialisten, zum Beispiel dem Zahnarzt, dem HNO-Arzt oder einem Logopäden. Die Therapie sollte im Alter zwischen 5 und 7 Jahren beginnen, also in einer entscheidenden Wachstumsphase.
Mit speziellen kieferorthopädischen Geräten und täglichen Übungen kann man erste Symptome beseitigen und weiteren Fehlstellungen vorbeugen. Die Schienen sind aus weichem Material und werden nur eine Stunde am Tag sowie nachts getragen. Bei der Behandlung lernen die Kinder neue Bewegungsmuster, mit denen die Muskeln korrekt genutzt werden. So können sich Gesicht, Kiefer und Zähne harmonisch entwickeln, das Kind atmet richtig und fühlt sich aktiver.
Doch wie erkennt man gestörte Muskelfunktionen im Mundbereich?
Das können Hinweise sein:
• Meist geöffnete Lippen, Atmen durch den Mund, nächtliches Schnarchen
• Vorstehende obere Schneidezähne und häufiges Beißen in die Unterlippe
• Ständiges Spielen mit der Zunge und Lecken der Lippen, Lispeln
• Die Zunge ist beim Schlucken zwischen den oberen und unteren Schneidezähnen zu sehen
• Bewegungen von Kinnmuskeln oder Kopf beim „trockenen“ Schlucken (ohne Essen oder Getränk)
• Lutschen an Daumen, Fingern, Kissen oder Kuscheltieren
• Gebeugte Haltung, häufige Müdigkeit, allgemeine Lustlosigkeit
In diesen Fällen ist eine Beratung beim Kieferorthopäden auf jeden Fall sinnvoll. Leider wird die Behandlung in der Regel nicht von den Versicherungen übernommen. Aber es zahlt sich nicht nur finanziell aus, schiefen Zähnen und einer falschen Kieferstellung rechtzeitig vorzubeugen.
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Autorin:
Dr. Sigrid Seeger-Walter ist Fachzahnärztin für Kieferorthopädie in Gießen
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