Kind spielt mit Holzeisenbahn
Kinder und die Zeit

28.01.2016

Foto: © licht:blick

Das alte Jahr ist vergangen, das neue Jahr hat begonnen und manch einer klagt: „Die Zeit rast!“ Viele Erwachsene leben mit dem Gefühl, dass ihnen Zeit fehlt. Und die meisten Erwachsenen sind viel damit beschäftigt, ihre Zeit einzuteilen und ihre „Zeiten“ bewusst zu planen. Und wie ist das bei den Kindern? Kinder haben ursprünglich ein anderes Zeitempfinden als die Erwachsenen und lernen erst im Lauf der Jahre, mit der Zeit bewusst umzugehen. Was heißt das für unser Zusammenleben? Kleine Kinder haben keinen Zeitbegriff, der sich an der Uhr orientiert. Herkömmliche Zeitangaben sind für sie vollkommen unverständlich. Sie bemessen die Zeit an Abläufen und Geschehnissen, die ihnen bekannt sind. Und sie orientieren sich an Taktgebern, die in ihrem Alltag für sie eine Bedeutung haben. Kinder benötigen dann entsprechende Erklärungen, um sich zeitlich orientieren zu können – Termine und Uhrzeiten sind für sie eine fremde Sprache. Kinder versinken oft – vor allem beim Spiel – ganz und gar in einer Tätigkeit und tauchen in eine ganz eigene Welt ein. Und wenn wir sie dann – mit dem Hinweis auf die Uhr und anstehende Termine – aus ihrer Welt herausreißen, ist das eine schwierige Herausforderung für die Kinder. Kinder brauchen wenigstens eine „Vorwarnung“ – und vor allem viel Verständnis, dass sie nicht immer gleich umschalten können. Kinder lieben Rituale – und Rituale sind wichtige Helfer im Umgang mit der Zeit. Wenn es abends ins Bett geht oder wenn die Kinder morgens in den Kindergarten gebracht werden: Häufig helfen Rituale und Strukturen den Kindern, mit den Tageszeiten und ihren Anforderungen zurechtzukommen. Sie sind wie ein „Zeit-Korsett“ im Alltag. Es kann auch für uns Großen sehr hilfreich sind, die eigenen Kinder in ihrem Umgang mit der Zeit zu beobachten und sich dabei selbst zu befragen, ob unsere „Erwachsenen-Methoden“, die Zeit zu beherrschen, immer unserem Geist und unserer Seele gut tun.

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Auf den Spuren der Römer in Mittelhessen

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Der Förderverein Römisches Forum Waldgirmes e.V. konzentriert sich seit Beendigung der Ausgrabungen im Jahr 2009 darauf, die einzige bisher nachgewiesene zivile römische Stadtgründung vor mehr als 2.000 Jahren im damaligen „Germanien“ zu präsentieren und darüber zu informieren.

Michael Kraus

Autor:
Michael Kraus ist Diplom-Psychologe, arbeitet in der Familienberatung und ist Vater von drei Kindern.

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