Opa mit Enkelkind

Foto: © pixabay.de

Kontakt zu Oma und Opa

29.11.2017

Eine gute Beziehung zu seinen Omas und Opas ist wichtig für die gesunde Entwicklung eines Kindes. Großeltern, die regelmäßigen Kontakt zu ihren Enkelkindern haben, gehören für das Kind zur „inneren Familie“.

Es entwickeln sich starke Bindungen, die dem Kind zusätzliche Sicherheit geben. Großeltern entlasten auch die Eltern. Sie kümmern sich um ihre Enkel, beispielsweise wenn die Eltern berufstätig sind. Sie haben häufig mehr Zeit und Geduld. In einer vertrauensvollen Beziehung sind Oma und Opa Gesprächspartner für das Kind, wenn es im Alltag Konflikte mit Eltern und/oder Geschwistern gibt. Großeltern können da oft vermitteln, ehe aus „einer Mücke ein Elefant wird“.

Besonders wichtig werden Großeltern in Krisensituationen, wenn zum Beispiel ein Elternteil erkrankt und für die Betreuung des Kindes ausfällt.

Auch wenn Eltern sich trennen, ist dies für Kinder ein gravierender Einschnitt, der verarbeitet werden will. Hier können weise Omas und Opas ihren Enkeln beispielsweise dabei helfen zu verstehen, dass der Konflikt der Eltern nichts mit ihnen zu tun hat (sie daran keine Schuld tragen). Wichtig ist jedoch, dass die Großeltern vor den Enkeln nicht Partei für Mama oder Papa ergreifen, denn dies würde die Kinder zusätzlich verunsichern.

Leider kommt es aber immer wieder vor, dass „die Erwachsenen“ so in ihren eigenen Konflikten gefangen sind, dass sie die Bedürfnisse ihrer Kinder nicht mehr wahrnehmen können. Dann kann es dazu kommen, dass der Kontakt zu den Großeltern unterbunden wird.

In solchen Fällen können Großeltern beim Familiengericht beantragen, den Umgang mit ihren Enkelkindern zu regeln. Großeltern haben aber nur dann ein Recht auf Umgang mit ihren Enkeln, wenn dieser dem Wohl des Kindes dient (§ 1685 Abs. 1 BGB).

Die Gerichte gehen aber davon aus, dass ein Umgang der Großeltern mit ihren Enkeln dem Kindeswohl schadet, wenn entweder Eltern und Großeltern miteinander zerstritten sind oder wenn die Eltern untereinander streiten und die Großeltern für eine Seite Partei ergreifen. In solchen Fällen wird befürchtet, dass das Kind durch den Kontakt zu den Großeltern in einen Loyalitätskonflikt gerät, der es zusätzlich verunsichert.

Der Gang zum Gericht ist deshalb für Großeltern häufig ein dorniger Weg, der nicht nur Geld kostet, sondern die Konflikte innerhalb der Familie weiter eskalieren lässt.

Großeltern helfen ihren Enkeln in Krisensituationen deshalb am besten, wenn sie besonnen bleiben und sich nicht in Konflikte einbeziehen lassen. Nur so bleiben sie für die Kinder ein „Fels in der Brandung“ und können ihnen helfen, Krisen zu überstehen, ohne Schaden zu nehmen.

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Autorin:
Iris Borrée ist Anwältin in den Bereichen Sozial- und Familienrecht in Gießen, Mitglied des Fachbeirats Sozialrecht beim Weißen Ring und Aufsichtsratsmitglied der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer Wetzlar und Hanau

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