Frau macht Yoga

Foto: © Lea Bernhardt Yoga

Die Bedeutung von Core und Becken

31.05.2017

Erst in den letzten Jahren, dank der Faszial-Forschung und Osteopathie, erkennen Wissenschaftler und Therapeuten die Bedeutung der Core (Muskulatur und Faszienstruktur).

Dreh- und Angelpunkt aller Bewegung und Kommunikationsschnittstelle ist die Core – die tiefliegende Muskelschicht die im dreischichtigen Beckenboden beginnt, sich innen an der Wirbelsäule, hinter den Bauchorganen entlangzieht und erst am Brustbein sein Ende findet.

Diese Core wird selbst in physiotherapeutischen Ausbildungsbüchern sträflich vernachlässigt. Im Yoga, einem jahrtausendealten Erfahrungssystem, widmen sich viele Übungen diesem Core-System. Neuere Methoden wie Pilates greifen dies auf.

Untrainiert und unbeachtet erschlafft dieser Bereich und über die Jahre entstehen vielfältige Symptome, die in den wenigsten Fällen auf eine zu schwache Core zurückgeführt werden und Behandlungsansätze nicht die Erleichterung bringen die möglich wären.

Zum Beispiel kann es Frauen nach der Geburt zweier Kinder begegnen, dass sie im Fußgewölbe einen dumpfen Dauerschmerz erlebt. Diese Erscheinung, wie auch der berühmte Hallux, ist ein Anzeiger für eine zu schwache Beckenboden- und Core-Muskulatur. Richtig behandelt und sanft aber gezielt trainiert, verschwinden die Schmerzen, und der Hallux bildet sich zurück.

Die Core beeinflusst auch sämtliche Organe – eine regelmäßige Bewegung fördert unter anderem die gesunde Verdauung, entgiftet Organe und stärkt das Nervensystem. Eine stabile, balancierte Core fördert außerdem die Ausgeglichenheit der Seele – Depressionen schwinden, der Kontakt zur inneren und äußeren Welt klärt sich, Herausforderungen werden „aufrecht“, in Würde und Anmut, gemeistert.

Es gibt viele Methoden die drei Schichten des Beckenbodens und die Core mit ihrem körperdurchziehenden Faszialsystem zu trainieren und zu entspannen. Der beste Zeitpunkt damit zu beginnen ist ganz einfach: sofort.

Moderne Berufe und Medien fördern die Schwäche und Instabilität dieser wichtigen Körperstruktur. Es ist entscheidend, dass Mütter sich Zeit nehmen für sich. Dann haben Handynacken, Stress und Überforderung, Nervosität und Suchtverhalten kaum eine Chance.

Ein Training der Core und des Beckenbodens, kurze Atemübungen und Meditation sollten zu unserem täglichen „Selbstpflegeprogramm“ gehören wie das Zähneputzen und Händewaschen. Da diskutiere ich auch nicht ob ich dafür jetzt Zeit habe – ich tue es einfach.

Also: viel Freude beim Selbsterkunden!

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Lea Bernhardt

Autorin:
Lea Bernhardt, Jahrgang 1976, verheiratet, Mutter von vier Kindern. Sie ist Osteopathin und Yoga-Lehrerin mit eigener Praxis und Yoga-Angebot in Lahnau

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