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31.05.2016
„Ab heute bin ich Vegetarier!“ Mit dieser oder ähnlichen Aussagen ihrer Kinder werden heute viele Eltern konfrontiert. Sei es der kleine Sohn, dessen Kindergartenfreund Schnitzel und Würstchen ablehnt, weil Schweine seine Freunde sind oder die pubertierende Tochter, die Gummibärchentüten studiert, um Hinweise auf tierische Gelatine zu finden.
Spätestens wenn der Nachwuchs beginnt, völlig auf Fleisch oder sogar auf sämtliche tierische Produkte zu verzichten, fangen Eltern an zu grübeln: „Kann das denn noch gesund sein?“
Zunächst einmal muss zwischen vegetarischer und veganer Ernährung unterschieden werden. In der vegetarischen Ernährung wird auf Fleisch und tierische Produkte verzichtet. Eine Form dieser Ernährung ist die ovo-lacto-vegetarische Kost, die durch den Verzehr von Eiern und Milchprodukten durchaus ausgewogen und abwechslungsreich sein kann, so dass sie als Dauerkost bei Kindern geeignet ist. Ein möglicherweise vorkommender Eisenmangel kann durch pflanzliche Lebensmittel wie beispielsweise Spinat, Erbsen oder Hülsenfrüchte aufgebessert werden. Verzichtet ein Kind auf alle tierischen Lebensmittel, lehnt sogar Honig ab und ernährt sich ausschließlich von pflanzlichen Lebensmitteln, spricht man von veganer Ernährung.
Diese Kostform hält die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) im gesamten Kindesalter für ungeeignet. Erklärt wird dies durch eine zu stark eingeschränkte und wenig abwechslungsreiche Lebensmittelauswahl, die zu einer Unterversorgung bestimmter Nährstoffe führen kann. Zu den kritischsten Nährstoffen gehören zum Beispiel Eiweiß, Vitamin B12, Eisen und Calcium. Wird eine vegane Ernährung angestrebt, rät die DGE zu einer Ergänzung mit Nährstoffpräparaten und Beratung durch qualifizierte Ernährungsfachkräfte.
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Autorin:
Anna Schmitz, Ernährungswissenschaftlerin aus Hüttenberg
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