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15.07.2015
Nach Aussagen des Deutschen Ärzteblatts ist das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, wie Konzentrationsstörungen auch genannt werden, die häufigste psychische Erkrankung des Kindes- und Jugendalters.
Aktuellen Schätzungen zufolge sind in Deutschland ca. 5 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren betroffen, wobei die Erkrankung bei Jungen etwa viermal häufiger diagnostiziert wird als bei Mädchen. Die Tendenz ist dabei steigend. Häufig fallen diese Störungen erst mit dem Eintritt in die Schule auf und führen hier zu Lernschwierigkeiten.
Doch was ist Konzentration überhaupt?
Wissenschaftlich gesehen bezeichnet man Konzentration als eine spezifische Form des generelleren Begriffs Aufmerksamkeit. Man definiert sie als eine zielgerichtete, leistungsbezogene und kontinuierliche Zuwendung zu einem bestimmten Reiz, während einer längeren Zeitdauer, d. h. das Kind besitzt die Fähigkeit sich mit einer bestimmten Sache, über einen längeren Zeitraum zu beschäftigen, ohne sich dabei ablenken zu lassen. Geht diese Fähigkeit verloren, so definiert man dies als Konzentrationsschwäche oder Konzentrationsstörung.
Die Ursachen sind dabei sehr vielschichtig und reichen von genetischen Faktoren, also einer familiären Häufung, über toxische Einflüsse (Alkohol oder Nikotin) während der Schwangerschaft bis hin zu Komplikationen unter der Geburt.
Ebenso vielschichtig sind auch die Therapieansätze der Schulmedizin. Hier werden, neben der medikamentösen Therapie, vor allem verhaltenstherapeutische Maßnahmen bevorzugt. Aus osteopathischer Sicht sind vor allem knöcherne, muskuläre, sowie fasziale, also bindegewebige Veränderungen, besonders im Bereich der Kopfgelenke, d. h. dem Bereich der oberen zwei Halswirbel und des Hinterhaupts des Schädels, für die Konzentrationsstörung verantwortlich.Diese führen zu einer negativen Beeinflussung des hormonellen Stresssystems, wodurch die Kinder dauerhaft unter Stresshormonen stehen und daher keine Konzentration aufbauen können.
Durch eine gezielte osteopathische Behandlung können hier deutliche Konzentrationsverbesserungen erzielt werden, wie verschiedene Studien z. B. von Frymann aus dem Jahr 2000, Liem aus dem Jahr 2001 und des Artikelverfassers aus dem Jahr 2014 zeigen.
Somit stellt Osteopathie eine sinnvolle Alternative, bzw. Ergänzung zu den schulmedizinischen Behandlungsansätzen dar.
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Autor:
Matthias Bernhardt ist staatlich anerkannter Osteopath im Zentrum für Osteopathie Wetzlar Tonigold & Kollegen und Vater von Zwillingen
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