Man sieht ein Baby auf dem Arm seines Papas.

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Papa werden: eine besondere Erfahrung

27.03.2025

Mich hat die Erfahrung, Papa zu werden, stark verändert. Es gibt ein Vorher und ein Nachher. Das habe ich beim Autofahren gespürt (mit Kindersitz bin ich jetzt unerträglich langsam unterwegs), bei meinem Tag-Nacht-Rhythmus (reden wir besser nicht über die ersten drei Monate nach der Geburt) – aber vor allem durch ein tiefes Gefühl von Sinnhaftigkeit.

Seit ich Kinder habe, stelle ich mir die Frage „Für wen mache ich das hier eigentlich alles?“ nicht mehr. Sie drängt sich nicht mehr in meinen Hinterkopf. Vorher hat mich dieses Gefühl manchmal um den Schlaf gebracht. Doch nach der Geburt war es plötzlich wie weggezaubert.

Das ist keine Selbstverständlichkeit, und Kinder sind auch keine Garantie für Lebensglück. Aber in meinem Fall durfte ich das so erleben. Ich glaube, dass diese Veränderung eine grundlegende Erfahrung in unserem Leben sein kann – etwas, das uns mit den Menschen verbindet, die diesen Planeten vor uns bewohnt haben. Egal ob in der Steinzeit, Bronzezeit oder im Mittelalter: Immer schon gab es den Wunsch, ein Kind in die Welt zu setzen. Und immer schon war das mit Vorfreude, Überforderung, Anspannung und aufregender Ungewissheit verbunden. Immer schon ging das mit Veränderung einher.

Die Bibel erzählt zum Beispiel die Geschichte von Sarah und Abraham. Die beiden hatten sich so sehr ein Kind gewünscht, dass sie sich (und eigentlich auch ihr ganzes Familien- und Freundesnetzwerk) damit fast in den Wahnsinn getrieben hätten. Erst als es biologisch schon fast unmöglich schien, wurde ihr Wunsch wahr. Und dann gab es auch bei ihnen ein Vorher und ein Nachher.

Vorher: Sarah und Abraham, Power-Couple als Rinderzüchter und Abenteurer. Nachher: Sarah und Abraham, die gestressten, aber tief in sich drin glücklichen Eltern.

Auch wenn die Geschichte von Sarah und Abraham und unser Leben im Hier und Jetzt Welten trennen, verbindet uns dieses Gefühl von Vorfreude und Unsicherheit.

Mir hat es geholfen, diesen Übergang bewusst zu gestalten und mir dafür Zeit zu nehmen. Spaziergänge waren dabei, ein Geburtsvorbereitungskurs, Gespräche mit Freundinnen, die schon Baby-Erfahrungen gesammelt haben, das erste Ultraschallbild im Status – und ein „Danke, Gott“ im Herzen. Diese neun Monate waren nicht nur für die Babys wichtig.

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Adrian Schleifenbaum

Autor:
Adrian Schleifenbaum ist Pfarrer in Gießen. Dort ist er für eine evangelische Kita und actionreiche Familiengottesdienste zuständig.
www.evangelisch-giessen-mitte.de

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