Eine Teenager-Gruppe

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Pubertät: Wenn aus Kindern junge Erwachsene werden

08.07.2024

Gerade hat man die Trotzphase und die ersten Schuljahre überstanden, folgt die nächste Herausforderung – die Pubertät. Bei den einen startet sie früher, bei den anderen später. Manche Eltern merken kaum Veränderung, andere haben das Gefühl, sie hätten ein völlig anderes Kind vor sich. So wie jedes Kind die Pubertät unterschiedlich erlebt, erleben auch Eltern diese Lebensphase unterschiedlich – möglicherweise auch mit jedem Kind anders, wenn Sie mehrere Kinder haben.

Grundsätzlich ist die Pubertät geprägt von körperlichen und seelischen Veränderungen. Es treten häufiger Stimmungsschwankungen auf. Für Eltern ist es eine Herausforderung, ihre Kinder in dieser Lebensphase einfühlsam zu begleiten. Es folgen ein paar Vorschläge, wie Sie entspannter durch diese Lebensphase kommen können:

Lassen Sie Ihrem Kind altersgerechte Freiräume.
In dieser Lebensphase fangen Kinder an, sich abzulösen. Nehmen Sie es nicht persönlich. Es ist wichtig, dass ihr Kind diesen Entwicklungsschritt geht, um später ein selbstständiges Leben führen zu können. Der Kontakt zu Gleichaltrigen spielt nun eine größere Rolle als in der frühen Kindheit.

Machen Sie Beziehungsangebote. Oft fällt es in der Pubertät schwerer, einen Zugang zum Kind zu finden, als es vorher der Fall war. Zeigen Sie Interesse an dem, was Ihr Kind gerade beschäftigt. Worüber freut es sich, was empfindet es als belastend? Welche Wünsche und Ziele hat es? Hören Sie aufmerksam zu und versuchen Sie sich in die Sichtweise ihres Kindes hineinzuversetzen.

Vermeiden Sie es, zu kritisieren oder vorschnell in eine Gegenposition zu gehen. Auch zu viele ungefragte Ratschläge können kontraproduktiv sein. Ihr Kind braucht jetzt viel Anerkennung und Verständnis.
Oft funktionieren Gespräche nebenbei, z.B. im Auto oder bei einer Freizeitaktivität besser als am Küchentisch. Bohren Sie nicht nach, wenn ihr Kind wenig erzählt, aber bleiben Sie dran.

Positiv erlebte gemeinsame Zeit verbindet. Wahrscheinlich ist Ihr Kind inzwischen mehr mit Gleichaltrigen unterwegs oder zieht sich vielleicht auch öfter allein zurück. Das ist völlig normal. Dennoch gibt es bestimmt auch Dinge, die Sie gemeinsam machen können. Sprechen Sie mit ihrem Kind, was es gerne mag und machen Sie Vorschläge, die den Interessen Ihres Kindes entsprechen.

Setzen Sie Grenzen. Neben den Freiräumen, braucht Ihr Kind weiterhin Grenzen. Treffen Sie verbindliche Absprachen mit Ihrem Kind, was beispielsweise Schule, Ausgehzeiten oder Medienkonsum betrifft.

Bleiben Sie entspannt und achten auf Ihre Energiequellen. Was macht Ihnen Spaß? Bei welchen Aktivitäten laden Sie Ihre Akkus auf? Mit welchen Personen verbringen Sie gerne Ihre Zeit? An welchen Orten fühlen Sie sich wohl? Wenn es Ihnen gut geht, können Sie gelassener auf die Stimmungsschwankungen Ihres pubertierenden Kindes reagieren.

Auch der Gedanke an Ziele, Pläne oder Fantasien über Ihre Zukunft, kann Ihren Blick erweitern und Sie merken, dass Sie auch diese Entwicklungsphase mit Ihrem Kind überstehen werden.

Zum Schluss ein kleiner Trost: Wenn die Beziehung zu Ihrem Kind vor der Pubertät gut war, wird Sie es in der Regel nach der Pubertät auch wieder sein.

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Carolin Hoffmann-Berthel

Autorin:
Im Caritasverband Wetzlar/Land-Dill-Eder e.V. stehen Ihnen Carolin Hoffmann-Berthel (Foto) in Dillenburg sowie Regine Syska und Marion Stroh in Wetzlar sowie gern zur Seite
www.caritas-wetzlar-lde.de

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