Man sieht eine Schwangere, die ihren nackten Bauch hält.

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Was braucht eine Schwangere?

25.01.2025

In der heutigen Zeit ist eine Schwangerschaft planbar und für viele dennoch ein unerwartetes Ereignis. Mit Eintreten der Schwangerschaft kommen viele Fragen und Veränderungen im Körper einer Frau. Oft kommt es durch die hormonelle Umstellung zu Beschwerden in der Brust, Übelkeit und morgendlichem Erbrechen. Ist das normal?

Ja, in einem tolerablen Maße ist es akzeptabel. Tritt aber ein massiver Gewichtsverlust ein, sollte es behandelt werden, da es sonst zur Stoffwechselentgleisung führen kann.

Wie kann man es behandeln?
Wirksames Mittel sind Akupunktur, kleine Mahlzeiten und Medikamente gegen diese Symptomatik. Ursache für die Übelkeit ist neben der hormonellen Umstellung aber auch die psychische Situation in der sich die Schwangere befindet. So zum Beispiel sind Kummer über die Zukunft, finanzielle Sorgen, partnerschaftliche Befindlichkeiten häufig auch eine Ursache für diesen Zustand. Gespräche mit einer Hebamme, Gynäkologen oder caritative Beratungsstellen stehen hilfreich zur Seite.

Druck durch den Arbeitgeber, Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes sind auch nicht zu unterschätzen. Ein offenes ehrliches Gespräch mit dem Arbeitgeber hilft, um dies Situation zu entschärfen.

Nach 12 Schwangerschaftswochen sollte aber die Übelkeit vorbei sein und viele Frauen können dann in das zweite Trimenon starten.

In den nächsten Wochen wird die Schwangere nun etwas an Gewicht zunehmen. Die Gewichtszunahme ist häufig ein Problem, da wir in einer Barbie geprägten Gesellschaft leben. Mehr als 10 kg sind heute aus medizinisch-juristischer Sicht zu viel. Der Ernährungsplan sollte viel Obst und Gemüse beinhalten. Alkohol, Drogen, Nikotin, rohes Fleisch und Fisch sowie viele Süßspeisen sind nicht empfehlenswert und sollten vermieden werden.

Die Gewichtszunahme ist jedoch ein Punkt, mit der eine Schwangere lernen muss, umzugehen. Es gehört dazu! Der Bauch wird größer, die Hosen passen nicht mehr, Hautreaktionen treten ein, Unterleibsschmerzen in der Leistengegend beidseits können unter Umständen zu Unwohlsein führen. Das ist Ausdruck, dass das Kind wächst und die Gebärmutter sich aus dem Becken aufrichtet. Die Mutterbänder, die sich am Uterus befinden, dehnen sich. Auch starke Müdigkeit kann auftreten. Hier sollte man den Eisenwert bestimmen. Ist er niedrig, sollte man Eisenpräparate zuführen.

Regelmäßige Mutterschaftsvorsorgeuntersuchungen bei einer Hebamme oder Gynäkologen helfen dabei zu erfahren, wie die Schwangerschaft verläuft.

Auch ist ein Geburtsvorbereitungskurs von Bedeutung. Mögliche Themen sind wie eine Schwangere ihren Körper auf die Geburt vorbereiten sollte, die Aufklärung über den normalen Geburtsverlauf, Atmung und Bewegung unter dem Geburtsprozess, die Erstversorgung des Neugeborenen, Stillen, Wochenbett, und was brauche ich für das Kind, Atmung und Bewegung unter dem Geburtsprozess. Auch Krisensituationen werden erläutert. All diese Fragen werden in diesem Kurs besprochen.

Hilfreich kann das auch für die Geburtsbegleitung sein, denn auch die Angehörigen haben Sorge. Während des Kurses entwickelt sich Verständnis für Beschwerden, Stimmungsschwankungen und es gibt Aufschluss, was in welcher Situation zu tun ist.

Auch über den Geburtsort sollte man sich Gedanken machen. Wir haben in Deutschland das Privileg zu entscheiden, das Kind zu Hause, im Geburtshaus oder in einer Klinik zu entbinden. Möchte man eine Hebamme kennen lernen, die sie zur Geburt in einer Klinik begleitet, dann melden Sie sich rechtzeitig bei einer Beleghebamme.

Bei einer gesunden Frau und einer unkomplizierten Schwangerschaft ist eine außerklinische Entbindung möglich. Wenn das gewünscht wird, sollten Sie sich rechtzeitig mit einer geburtshilflich tätigen Hebamme, oder einer Hebamme im Geburtshaus in Verbindung setzten. Wird eine Entbindung in der Klinik geplant, ist eine Vorstellung in der Klinik um die 36. Schwangerschaftswoche vorgesehen.

Die Zeit bis zur Geburt im dritten Trimenon wird für viele Frauen anstrengend: Schlafprobleme, Beschwerden durch die Gewichtszunahme, Druck auf das Becken, starke Kindesbewegungen gestalten diese Zeit. Hilfreich sind Massagen, Körperübungen und Gespräche mit der betreuenden Hebamme.

Rückt der Geburtstermin näher, werden die Mutterschaftsvorsorgen in kürzeren Abständen begleitet. Auch kann man geburtsvorbereitende Maßnahmen mit der Hebamme besprechen.

Die Zeit der Schwangerschaft wird auch nicht ohne Vorbereitung auf das Wochenbett vergehen.
Organisatorische Themen wie Mutterschaftsgeld, Antrag auf Elternzeit/Elterngeld und Kindergeld
werden Sie beschäftigen. Bitte sehen Sie sich die Anträge an und suchen Sie gegebenenfalls Beratungsstellen auf, die Sie beim Ausfüllen dieser Anträge beraten.

Für das Wochenbett empfehle ich eine Hebamme in der Nachsorge. Diese begleitet Sie nach der Geburt zu Hause in den ersten zwölf Wochen. Sie berät Sie bei der Bewältigung der Fragen in Ihrer neuen Lebenssituation, gibt Hilfestellung beim Stillen, macht sich ein Bild über den Zustand des Kindes, nimmt Gewichtskontrollen vor, entwickelt gemeinsam mit den Eltern Ideen, um Probleme zu lösen, wann ist Zufüttern erforderlich, Hilfestellung beim ersten Bad, und viele, viele Fragen werden beantwortet, die in Ihrer individuellen Lebenssituation relevant sind.

Nach den ersten zwölf Lebenswochen können Sie eine Hebamme auch bei Stillproblemen kontaktieren.

Bei all den Fragen, Sorgen und Nöten entwickeln Sie ein Bauchgefühl und nehmen es wahr. Treten Sie in Kommunikation mit Ihrem ungeborenen Kind. Sie beide bilden eine Einheit, und Sie werden merken, wenn sich etwas verändert. So zum Beispiel der Geburtsbeginn. Hören Sie auf Ihre Intuition! Denn Intuition ist die Intelligenz Ihres Herzens!

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Constanze Rost-Schnabel

Autorin:
Constanze Rost-Schnabel, freiberufliche Hebamme in Schöffengrun

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