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29.09.2016
»Die Jugend achtet das Alter nicht mehr, zeigt bewusst ein ungepflegtes Aussehen, sinnt auf Umsturz, zeigt keine Lernbereitschaft und ist ablehnend gegen übernommene Werte.«
Dieser Text soll mehr als 3.000 Jahre alt sein und aus dem alten Ägypten stammen. Aus allen Zeiten der Geschichte gibt es ähnliche Zitate: Werte sind und bleiben ein komplexes Dauerthema.
Dabei ist es eigentlich gar nicht so schwer. Wir Eltern wollen unsere Kinder stark machen. Wir möchten ihnen weitergeben, was uns wertvoll ist. Wertvoll ist, was uns morgens die Kraft gibt aufzustehen und hilft, den Mut in schweren Zeiten nicht sinken zu lassen. Darüber müssen wir mit unseren Kindern reden! Denn das lernen sie nur von uns, nicht aus Filmen, Büchern oder virtuellen Welten, sondern nur in der echten menschlichen Beziehung, von Eltern und Lehrpersonen.
Schön wäre doch eine Schule, in der Eltern und Lehrkräfte an einem Strang ziehen. Nicht weil sie dasselbe denken, sondern weil sie ein Ziel haben: die Kinder stark zu machen. Schön wäre, neben den gesetzlichen und guten Lernstandards ein Fach zu haben, in dem lebensrelevante Themen regelmäßig zur Sprache kommen, praktisch persönlich und global anhand großer Erfindungen, Menschheitsfragen und wissenschaftlicher Paradigmenwechsel – Projekte, die mit Tiefenwirkung Bildung und Verwurzelung in der Welt fördern.
Schön wäre eine Schulgenossenschaft, in der die Bürger ihre Schule selbst verwalten und verantworten können, um in Offenheit und Flexibilität und mit Rechenschaftslegung gegenüber der staatlichen Aufsicht ihre lokale Bildungsreform durchzuführen – das heißt: durch Lehr- und Lernforschung mehr von dem zu tun, was an diesem Ort für die Kinder funktioniert, und weniger von dem, was nicht funktioniert.
Autor:
Georg A. Pflüger, Schulleiter der Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Schule in Wetzlar
https://www.fwr-wetzlar.de
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