22.11.2024
„Mein Kind ist anders als sonst! Es ist stiller, in sich gekehrter oder auch genau das Gegenteil. Es ist aufgedreht, hält sich nicht an Regeln, ist zorniger als sonst oder wirkt plötzlich überaus hilfsbereit. Es deckt mit einmal freiwillig den Tisch, ist viel in meiner Nähe und hilft, wo es nur kann.“
Wegen eines schlechten Tages brauchen wir uns noch keine Sorgen machen. Sind wir doch mal ehrlich – wie oft haben wir selbst mal einen schlechten Tag?
Doch es gibt eben auch diese Momente, wo wir spüren, dass es unseren Kindern nicht gut geht. Wo wir spüren, dass ihre kleine Seele etwas belastet, sie aber einfach nicht sprechen wollen.
Auf die Frage: „Geht’s dir gut?“ kommt nur ein kurzes „Ja“ oder „Passt schon“. „Wie war es in der Schule oder Kita?“: „Schön“ oder „Geht so“.
Die Kraft der offenen Fragen
Mit offenen Fragen meine ich Fragen, die nicht mit einem einfachen „Ja“ oder „Gut“ beantwortet werden können. Wer kennt die Strophe nicht „Wieso, weshalb, warum – wer nicht fragt, bleibt dumm“. Genau diese Fragen können Türöffner sein zu einem intensiven Gespräch mit Ihrem Kind. Ein guter Einstieg kann sein: „Was hat dir heute am meisten Spaß gemacht“.
Weiter Fragen können sein:
• „Was fandest du heute nicht so gut/blöd?“
• „Wieso war … nicht schön für dich?
• „Was hast du gemacht, als …?“
• „Wie hast du dich gefühlt als …?“
• „Was möchtest du unbedingt noch mal machen?“
• „Wieso möchtest du das noch einmal machen –
was hat dich am meisten daran begeistert?“
Sie werden merken, wie Ihr Kind Worte für seine Gefühle findet.
Eine kleine Ermutigung zum Schluss: Geben Sie sich Zeit. Das Laufen lernt man auch nicht an einem Tag und so darf auch das Kommunizieren mit offenen Fragen seine Zeit brauchen.
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Autorin:
Karin Mieger ist Leiterin der Beratungsstelle „Freiraum“ in Heuchelheim, Heilpraktikerin (beschränkt auf den Bereich der Psychotherapie), Therapeutische Seelsorgerin (i.A.) und Theologiestudentin.
www.freiraum-beratungsstelle.de
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