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27.03.2019
Ja, es ist tatsächlich Frühling geworden und die lang ersehnten warmen Sonnenstrahlen laden zur ersten Fahrradtour des Jahres ein. Für alle, die noch auf der Suche nach einem geeigneten Kinderfahrrad sind, insbesondere wenn es das erste Rad für den Nachwuchs sein soll, haben wir einen kleinen Ratgeber zusammengestellt.
Das Gewicht
Ein gutes Kinderrad muss vor allem leicht sein. Schließlich soll das Kind dazu in der Lage sein, problemlos damit loszufahren und möglichst mühelos damit herumzudüsen. Viele gängige Modelle sind allerdings so schwer, dass sie je nach Kind bis zu 60 % oder sogar 70 % seines Körpergewichts ausmachen. Für einen 80 kg schweren Erwachsenen wäre das in etwa so, als würde er mit einem rund 50 kg schweren Gefährt das Radfahren lernen. Und erfahrungsgemäß müssen auch Mama oder Papa das Rad zwischendurch mal tragen.
Die Größe
Nicht das Alter, sondern allein die Größe und das Fahrkönnen des Kindes sind entscheidend dafür, welche Rahmengröße richtig ist. Auf keinen Fall sollte das Rad zu groß gekauft werden, sondern genau passend zur aktuellen Größe des Kindes. Bei minimaler Sattelhöhe sollte das Kind den Boden mit beiden Füßen noch bequem erreichen können, ohne dass die Körperhaltung großartig verändert werden muss.
Die Ergonomie
Das Rad und seine Komponenten sollten optimal an den kindlichen Körper angepasst sein. Ein möglichst tiefer Einstieg sowie eine tiefe Sitzposition und ein zum Kinderbecken passender Sattel ermöglichen das Einnehmen einer aufrechten Haltung beim Fahren – so behält das Kind alles Wichtige im Blickfeld und kann das Gleichgewicht gut halten. Auch der Lenker sollte sich auf das Kind einstellen lassen.
Die Bremse
Rücktrittbremse und Stützräder gelten heute als veraltet. Einerseits ist ein dosiertes Bremsen mit dem Rücktritt nur schwer möglich, andererseits müssen die Pedale im richtigen Winkel stehen, um überhaupt bremsen zu können. Mit einem Rad ohne Rücktritt ist es zudem viel leichter die Pedale in die richtige Position zum Losfahren zu bringen. Besser sind kindgerechte Handbremsen, die sich schon mit geringer Handkraft von den kleinen Händen betätigen lassen. So wird außerdem von Anfang an die richtige Bremstechnik erlernt und eine spätere Umgewöhnung entfällt. Auch Stützräder sind heute nicht mehr zeitgemäß. Balance und Handling trainieren die Kinder am besten schon mit einem Laufrad.
Die Verarbeitung
Bedenkt man, dass ein Kinderrad so einiges aushalten muss und es oftmals auch von nachfolgenden Geschwisterkindern benutzt werden soll, so ist es wichtig, beim Kauf auf eine hochwertige Verarbeitung sowie auf Komponenten von hoher Qualität (beispielsweise Rahmen, Lenkergriffe, Kurbel) zu achten.
Die Sicherheit
Die neuen Bewegungsabläufe des Losfahrens und Tretens werden oft noch von der einen oder anderen Balanceschwierigkeit begleitet. Daher sollte ein gutes Kinderrad über diverse Sicherheitsvorrichtungen verfügen, die diese motorischen Herausforderungen abfedern und das Fahren möglichst sicher gestalten. Dazu zählen beispielsweise eine Lenkeinschlagsbegrenzung für einen stabilen Fahrverlauf und zum Schutz vor Überdrehen des Lenkers, sowie ein Aufprallschutz an den Griffenden und ein vollständig geschlossener Kettenschutz. Außerdem sollte die Bereifung schön griffig sein und Stöße gut abfedern, damit die Kleinen immer optimalen Halt haben, ganz egal wo sie unterwegs sind.
Generell sollte man sich vor Augen halten, dass sich die Investition in ein hochwertiges Kinderrad in mehrfacher Hinsicht lohnt. Mit einem guten Rad sind Kinder nicht nur sicherer unterwegs, sie lernen das Radfahren auch schneller und haben mehr Spaß und Freude an der Bewegung, wodurch der Grundstein für lebenslange sportliche Aktivität gelegt wird.
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Autor:
Christian Bezdeka ist Eigentümer und Geschäftsführer von woom bikes
https://woom.com/
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