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28.11.2018
Familienleben – es gibt viel zu regeln, zu planen, zu kaufen, zu organisieren, und manche Dinge können mit Kind/Kindern einfach nicht mehr über Tage aufgeschoben werden. Also mache ich und mache. Sonnenschutz fürs Kind einpacken, Kinderarzttermine, Müll runterbringen, einkaufen, Kindergartenplatz anmelden, Herbstlaub aufkehren, Geburtstagsgeschenk besorgen…
Manchmal fühlt es sich an, als würde der Kopf platzen. Diese Situation kennen die meisten Mütter. In einer TNS-Emnid-Befragung im Auftrag des nordrhein-westfälischen Familienministeriums nannten rund 56 Prozent der Teilnehmer/innen den Haushalt als eines der Hauptprobleme, die das Gefühl verursachten, zu wenig Zeit mit den Kindern zu verbringen. Unter den in Vollzeit berufstätigen Müttern waren es sogar 80 Prozent.
Frauen sollen und wollen heute arbeiten, von ihrer Ausbildung profitieren, sie sollen aber auch ausreichend Zeit ins Muttersein investieren und den Haushalt in Ordnung halten. Diese Zerrissenheit ruft häufig das oft beschworene schlechte Gewissen hervor. Und diese Verunsicherung dockt dann perfekt an äußere Strukturen an. Noch immer wenden Frauen täglich deutlich mehr Zeit für die Haus- und Fürsorgearbeit auf als ihre berufstätigen Partner.
Frauen suchen, das kann man ebenfalls in Studien nachlesen, und es bestätigen auch unsere Erfahrungen in der Beratungsarbeit viel häufiger das Gespräch, um Haus- und Familienarbeit anders/gerechter aufzuteilen. Diese Klärungsversuche führen in vielen Partnerschaften zu endlos scheinenden Diskussionen, Unzufriedenheit und Streit. Oft fühlen sich beide Seiten vom Partner nicht gesehen und verstanden.
Manchen Paaren gelingt es, gemeinsam für beide tragbare Kompromisse zu finden; wenn dies jedoch nicht gelingt finden sie für sich alleine oder als Paar Unterstützung bei einer Ehe- und Familienberatungsstelle.
Autor:
Marion Stroh ist Diplom-Sozialpädagogin, Kunsttherapeutin und Mutter von zwei Kindern
https://www.caritas-wetzlar-lde.de/
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