Junge Frau tanzt

Foto: © pixabay.de

Tanz des Lebens

29.01.2020

Musik, Bewegung, Tanz – Eltern versuchen ihren Kindern alles mit auf den Weg zu geben, was sie fördert, stabil und glücklich macht. Und verlieren darüber manchmal aus den Augen, dass dies gar nicht weit entfernt ist, von dem, was sie selbst brauchen, um den oft komplizierten und anstrengenden Familien- und Arbeitsalltag zu meistern.

Studium, Beruf und Familie: Morgens wird versucht, den Arbeitsalltag so effektiv und strukturiert wie möglich zu erledigen, die Nachmittage sind oft nicht weniger tough… mit den Fahrten zur musikalischen Früherziehung, der Ballettstunde, dem Fußballtraining unserer Kinder. Wir schauen ihnen dabei zu und sind zufrieden, wenn wir sehen, wie sie auch aus sich herausgehen, wie kraftvoll sie sind, wenn sie selbstvergessen tanzen oder singen.

In diesen Momenten wissen wir, dass wir alles richtig machen, weil wir ihre Entwicklung bestmöglich fördern. Wir wissen, dass es den Körper braucht, der in Bewegung ist, der den kleinen Menschen in seine Kraft finden lässt, damit auch der Geist gesund und stark ist.

Und was ist mit uns?
Viel zu selten übertragen wir diese Weisheit auf uns. Oft wissen wir nicht mehr, wie wir unsere eigenen Ressourcen auffüllen sollen. Im Moment sein, gelöste Bewegungen, glückliches Strahlen in den Augen, auf die Intuition hören anstatt immer nur dem Kopf die Regie überlassen – sind das alles nur Themen für Kinder?

Wir vergessen oft, dass unser Körper immer noch der aus unserer Kindheit ist und er auch immer noch dieselben Bedürfnisse wie früher hat. Er ist immer noch genauso neugierig, temperamentvoll, ausgelassen – wenn wir ihn lassen.

Eine Möglichkeit, Körper, Geist und Seele miteinander zu verbinden, uns zu erden und stärken ist der Ausdruckstanz: Hier geht es nicht um Choreographien, sondern nur um das, was unser Körper uns mitteilen möchte. Wir können uns durch ihn bewegen lassen und so wieder zu Kreativität, Lust, Wut, Neugierde, Kraft und Liebe finden.

So bleiben wir nicht nur beweglich und geschmeidig, um für unsere Kinder möglichst lange vital und voller Energie sein, sondern bleiben es auch für uns, bleiben bei uns, bleiben der Mensch, der wir seit Geburt an sind.

Anzeige

Anzeige

Cordula Poos

Autorin:
Cordula Poos ist Harfenistin, Sängerin und Tanzpädagogin. 2018 gründete sie das Ressourcen-Projekt: „ich bin schön“.
https://ichbinschoen-giessen.de/

Weitere interessante Beiträge für dich:

Pflegekinder in der Pubertät

Pflegekinder in der Pubertät

In der Pubertät stehen Pflegekinder vor besonderen Herausforderungen. Identitätsfragen, Loyalitätskonflikte und Unsicherheit prägen diese Zeit.

Pin It on Pinterest

Share This