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03.02.2021
Als ob die Trennung von seinem Lebenspartner nicht schon schwierig genug wäre, stellt sich die Frage „wie geht es weiter“ umso mehr, wenn noch gemeinsame Kinder im Spiel sind.
Man sagt nicht zu unrecht, dass gemeinsame Kinder ein Ehepaar wesentlich enger binden als das Eheband selbst. Die Ehe ist relativ schnell geschieden, aber Eltern bleibt man ein Leben lang.
Die rechtlichen Fragen im Rahmen einer Trennung von kinderlosen Eheleuten sind in der Regel ausschließlich finanzieller Art. Sobald aber Kinder involviert sind, treten die finanziellen Fragen erst einmal in den Hintergrund.
Zunächst stellt sich dann die Frage, wann und wie erklärt man die Trennung überhaupt den Kindern. Dies hängt natürlich vom Alter der Kinder und deren Entwicklung ab. Aber man sollte davon ausgehen, dass Kinder ein sehr feines Gespür haben und auch schon im sehr jungen Alter schnell feststellen, wenn etwas nicht stimmt. Und so eine Trennung ist ja auch in der Regel keine Entscheidung von „heute auf morgen“ sondern ein längerer Prozess.
Daher sollte man die Kinder in jedem Fall mit einbeziehen und nicht übergehen. Sofern die Kinder Probleme mit der Verarbeitung der Situation haben – und das kann auch zeitlich verzögert erfolgen – kann man sich zur Beratung und Unterstützung auch an das jeweils zuständige Jugendamt wenden.
In jedem Falle sollten die Eltern versuchen, ihre eigenen Differenzen zum Wohle der Kinder so weit wie möglich von diesen fernzuhalten, also Streitigkeiten vor den Kindern vermeiden und auch die Kinder insbesondere nicht gegen den anderen Elternteil auszuspielen oder in Loyalitätskonflikte zu bringen.
Im Falle der räumlichen Trennung stellt sich dann natürlich auch die Frage, wo die Kinder leben sollen und wie der Umgang gestaltet werden soll. Als mögliche Alternative bietet sich dabei auch das sogenannte Wechselmodell an, bei dem die Kinder nahezu die gleiche Zeit bei Mama und Papa leben. Dies ist natürlich nur in gewissen Konstellationen möglich, nämlich wenn die Eltern in der Nähe wohnen und es sich beruflich für beide Eltern einrichten lässt. Nicht zuletzt muss natürlich eine gute Kommunikation zwischen den Eltern möglich sein, denn man muss beispielsweise schulische Fragen, Freizeitaktivitäten, Arztbesuche, etc. untereinander koordinieren und absprechen. Sofern aber das Modell funktioniert, kann es für die Kinder eine Möglichkeit sein, gut durch diese Trennungssituation zu kommen. Denn einerseits sehen sie beide Elternteile relativ häufig, haben sozusagen zwei Zuhause und stellen fest, dass sich die Eltern immer noch halbwegs „verstehen“.
Aber natürlich gilt auch in diesem Fall, dass es keine allgemeinverbindliche Lösung für alle Fälle gibt. Denn jedes Kind reagiert auf eine Trennung anders. Ein dringender Rat an alle Eltern, die eine derartige Trennung durchmachen müssen: Bei allen Emotionen, die natürlich im Spiel sind, sollte man im Sinne und zum Wohl der Kinder seine eigenen Befindlichkeiten hintenanstellen und versuchen, den Kindern die Trennung nicht noch schwerer zu machen als dies ohnehin der Fall ist. Alle anderen Fragen, insbesondere finanzieller Art, also Unterhalt, Zugewinn, Versorgungsausgleich, etc. können im Anschluss unter Zuhilfenahme einer Rechtsanwältin oder eines Rechtsanwaltes geklärt werden. Das Wohl der Kinder sollte aber auch dabei immer die wichtigste Rolle spielen.
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Autor:
Volker Schwarz ist Fachanwalt für Familienrecht, Fachanwalt für Arbeitsrecht und Notar. Er ist seit 2008 als Rechtsanwalt tätig.
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